In diesem Beitrag erfährst du:
- Weshalb eine Kultur der Fehlerintoleranz schädlich für dein Team ist
- Warum der konstruktive Umgang mit Fehlern für Führungskräfte so wichtig ist
- Wie es dir gelingt, eine konstruktive und positive Fehlerkultur in deinem eigenen Führungsstil zu etablieren
Der Umgang mit Fehlern in Kindheit und Jugend
Während unserer Kindheit sind wir alle Fehler-Experten. Das Trial-and-Error Prinzip im Kindheitsalter ist ein notwendiger, wenn nicht sogar lebensnotwendiger Prozess, um zu reifen und uns weiterzuentwickeln. Als Kinder lernten wir jeden Tag aufs Neue, mit Irrtümern umzugehen und aus Fehlern zu lernen. In dieser Phase ist das Lernen aus Fehlern ganz natürlich positiv besetzt, Sanktionen drohen nur, wenn Grenzen überschritten werden.
In der Schule kehrt sich diese Sichtweise auf einmal um: Plötzlich werden Fehler auf eine bisher unbekannte Weise sanktioniert. Aus einem natürlichen Umgang mit Fehlern und dem positiven Lernen aus Fehlern formt sich mit der Zeit eine Haltung der Fehlerintoleranz.
Fehlerkultur in Unternehmen
Diese Intoleranz gegenüber Fehlern setzt sich im Berufsleben fort: Im Berufsalltag zeigt sich häufig wenig Professionalität im Umgang mit Fehlern. Es herrscht Unsicherheit, Angst und das Von-sich-Wegschieben von Fehlern. Fehler werden ungern zugegeben und sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter sind emotional gehemmt, die Verantwortung für Fehler zu übernehmen.
Die Angst vor Fehlern und die daraus resultierenden Verhaltensmuster sind jedoch kontraproduktiv für jede Veränderung. Gerade Führungskräfte müssen daher eine positive Fehlerkultur initiieren und vorleben. Als Führungskraft solltest du deine Mitarbeiter dazu einladen, Dinge neu und anders zu tun. Wichtig dafür ist insbesondere der Umgang mit dem Scheitern, denn wer viel Neues wagt, wird auch vieles tun, was nicht erfolgreich ist.
Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Werden Handlungen nur nach “richtig” und “falsch” bewertet und Mitarbeiter bei Misserfolgen mit negativen Konsequenzen bestraft, werden sie sich zurückhalten und nur wenig Mut entwickeln, einfach mal etwas auszuprobieren.
So etablierst du eine positive Fehlerkultur
In vielen Unternehmen gibt es inzwischen Bestrebungen, eine Kultur zu etablieren, in der mit Fehlern konstruktiv umgegangen wird. Das Ziel: eine Kultur zu schaffen, in der das Ausprobieren höher geschätzt wird als dass alles perfekt läuft.
Heute ist es en vogue, auf die Herausforderungen der sich ständig ändernden Bedingungen der Arbeitswelt mit agilem Arbeiten und seinen Methoden zu reagieren. Iteratives Vorgehen kann auch heißen: Teams experimentieren, probieren etwas aus und holen sich dann zeitnah ein Feedback ein. Und sie entscheiden erst dann, wie weiter verfahren wird.
Es braucht eine gute Portion Mut, um von der Nullfehlertoleranz abzuweichen, doch dies ist letztlich lebensnotwendig für Unternehmen, um wettbewerbsfähig und innovativ zu bleiben. Als Führungskraft stehst du in der Verantwortung, eine positive Fehlerkultur vorzuleben.
In meinen Coachings habe ich mit vielen erfahrenen Führungskräften am Thema positive Fehlerkultur gearbeitet. Die hier aufgelisteten Tipps ergeben sich aus genau diesen Gesprächen und können dir dabei helfen, die wichtigsten Aspekte in Bezug auf ein nachhaltiges und vor allem leicht umsetzbares Fehler-Management zu identifizieren.
7 Tipps für eine positive Fehlerkultur
- Sei ein Vorbild im Umgang mit Fehlern: benenne eigene Fehler und zeige damit anderen „nobody is perfect“
- Verlasse deine eigene Komfortzone: Das Akzeptieren von Fehlern erfordert das Verlassen der Komfortzone. Es braucht die ehrliche Bereitschaft, die durch Fehler herbeigeführten Einsichten in Veränderung zu überführen
- Überprüfe deine innere Haltung: Es geht nicht um „Wer war das?“, sondern um „Warum ist das so passiert?“
- Sei Feedback-Profi: beherrsche Techniken einer wertschätzenden/gewaltfreien Kommunikation, nur so lassen sich Fehler adäquat ansprechen
- Etabliere eine sachliche Fehleranalyse: Neben der Kritik braucht es auch einen Ausgleich, einen versöhnlichen Blick, was aus dem Fehler gelernt werden kann
- Sorge für Transparenz: definiere gemeinsam mit dem Team die Zielerreichung, bespreche die Konsequenzen von möglichen Fehlern im Vorfeld und nehme deinen Mitarbeitern damit die Angst davor, Fehler zu begehen
- Akzeptiere eigene Fehler und lerne daraus. Ich möchte dich dazu ermutigen, Dinge auszuprobieren, Geduld zu bewahren und bei Rückschlägen nicht aufzugeben
Bedenke dabei: positive Fehlerkultur entsteht nicht über Nacht. Sie bedarf Zeit und sie muss nicht von Anfang an perfekt sein.
Wenn du erfahren willst, mit welchen Übungen und konkreten Maßnahmen du eine positive Fehlerkultur in deinem Team etablieren kannst, dann contact me und wir vereinbaren ein kostenloses Kennenlerngespräch.